E-Piano und Keyboard – Was ist eigentlich der Unterschied?

e-piano oder keyboard

Aufgrund der immer größer werdenden Kapazität von Speichermedien sind vor allem Digitalpianos stark im Vormarsch, da sie einerseits mit vielen unterschiedlichen Klängen ausgestattet werden können und andererseits die gesampelten Sounds auch in einer sehr hohen Auflösung gespeichert sind, was zu einer hohen Klangqualität beiträgt.

Sowohl Keyboards als auch E-Pianos verfügen im Regelfall über eine Anschlagdynamik, was bedeutet, dass bei leichtem Tastendruck der Ton relativ leise und bei starkem Druck der Ton entsprechend lauf ertönt. Auch haben sowohl elektronische als auch Digitalpianos mehrere unterschiedliche Klangfarben zur Auswahl, doch reicht die Anzahl unterschiedlicher Sounds gewöhnlich nicht an die von Keyboards heran.

Das Keyboard

Ein Keyboard (auch „Entertainer-Keyboard“ oder „Arranger-Keyboard“ genannt) ist eigentlich eine Weiterentwicklung der elektronischen Orgel (E-Orgel). So hat es eine entsprechend leichtgängige, ungewichtete Tastatur, meist bestehend aus 61 Tasten, verfügt über unterschiedliche (gesampelte) Sounds und einer Begleitautomatik.

Hochwertige Keyboards haben zudem einen Sequenzer sowie eine Vielzahl (500 bis 1.000) unterschiedlicher Klangfarben, die auch in einer sehr guten Klangqualität wiedergegeben werden, sodass insbesondere Naturinstrumente wie Flügel, Flöten oder akustische Saiteninstrumente in höchster Qualität nachempfunden werden. Bei einigen Modellen sind die Klangfarben im einzelnen auch eingeschränkt editierbar, sodass sie auch über gewisse „Synthsizer-Qualitäten“ verfügen.

Die Begleitsektion beinhaltet eine hohe Anzahl unterschiedlicher Rythmen, die der Anwender auch per Knopfdruck mit Fills oder Breaks „verzieren“ kann. Generell sind Keyboards – sofern sie nicht der untersten Preisklasse angehöhren – mit ihren vielfältigen Möglichkeiten darauf ausgelegt, dass ein Alleinunterhalter mit einem solchen Gerät eine Band nahezu ersetzen kann.

Das E-Piano

E-Pianos dagegen gehen aus den akustischen Klavieren und Flügeln hervor und haben deshalb häufig eine gewichtete Tastatur mit Hammermechanik, um die im Vergleich zu Orgeln eher schwergängige Tastatur eines akustischen Pianos nachzuempfinden. Zudem sind E-Pianos oftmals mit 88 anstatt 61 Tasten, wie es bei den meisten Keyboards der Fall ist, ausgestattet.

E-Pianos lassen sich in drei Kategorien einteilen, was deren Klangerzeugung betrifft:

  • Elektrische Pianos
  • Elektronische Pianos
  • Digitalpianos

Bei Elektrischen Pianos erfolgt die Klangerzeugung elektromechanisch. Ähnlich wie bei einem akustischen Klavier wird durch Anschlagen oder Zupfen eine Saite (oder auch ein metallischer Körper) in Schwingungen versetzt, sodass ein akustisches Signal entsteht, was jedoch nicht durch einen Resonanzkörper, sondern durch elektrische Tonabnehmer verstärkt wird.

Bei einem Elektronischen Piano wird keine mechanische Schwingung erzeugt, sondern durch das Drücken einer Taste ein elektrischer Stromkreis geschlossen, innerhalb dessen der Klang durch elektronische Bauelemente erzeugt wird.

Elektrische und elektronische Pianos haben häufig keine besonders große Auswahl an Klangfarben, besitzen aber dafür einen „eigenen“, chrakteristischen Sound, der eingeschränkt veränderlich ist. Ein Digitalpiano verfügt über gespeicherte, digitalisierte Klänge (Samples), die durch einen Tastendruck direkt abgerufen werden.

Fazit

Heutzutage bieten viele Hersteller auch Instrumente an, die einen Hybrid aus Keyboard und E-Piano darstellen. Solche Geräte verfügen zum einen über (meist) 88 gewichtete Tasten mit Hammermechanik und vermitteln somit das Spielgefühl eines E-Pianos und zum anderen über eine beachtliche Anzahl gesampelter Sounds und Begleitrythmen, um der Vielseitigkeit eines Entertainer-Keyboards gerecht zu werden.

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