Hammermechanik bei E-Pianos: Tipps und Wissenswertes

hammermechanik e-piano

Die Hammermechanik ist dafür da, die Tastenbewegung auf den Hammeranschlag der Saite zu übertragen. Damit die Anschlagdynamik exakt kontrolliert werden kann und ein charakteristisches Spielgefühl vermittelt, ist es unausweichlich, dass die Hammermechanik mit der Tastatur zusammenspielt. Zwar ist die Hammermechanik nicht an der Tonerzeugung beteiligt, sie trägt allerdings dazu bei, dass ein Spielgefühl simuliert wird, welches sich anfühlt, als würde man an einem richtigen Klavier spielen.

Die Hammermechanik wurde im 18. Jahrhundert von dem Italiener Bartolomeo Cristofori erfunden. Sie entwickelte sich nach und nach weiter, bis sie den Pianoanschlag zu dem machte, wie es heute erwartet und gekannt wird. Dieser Artikel soll Aufschluss über die Hammermechanik geben, sodass Sie anschließend ein richtiger Experte in der Thematik sein werden.

Wie funktioniert die Hammermechanik?

Im Zuge der Entwicklung von der Hammermechanik wurden mehrere Stadien durchlaufen. Dies waren zuerst die Stoßmechanik, dann die Prellzungenmechanik und schließlich die moderne Repetitionsmechanik. Bei der modernen Repetitionsmechanik handelt es sich um eine Mechanik, welche von Sébastién Érard in den 1820er Jahren entwickelt wurde. Es handelt sich um eine Konstruktion, welche sehr komplex ist. Der Hammer bewegt sich nämlich nicht direkt durch die Taste. Im Zuge des Vorgangs wird ein Hebeglied nach oben bewegt.

Dieser Vorgang bewirkt, dass die Stoßzunge, welche darin integriert ist, gegen die Hammerstielrolle stößt. Dies bewirkt in weiterer Folge, dass der Hammer nach oben geschleudert wird. Ein weiterer Vorteil, welcher in der mechanischen Entkopplung der Hammer- und Tastenbewegung zu finden ist, ist der, dass der Hammer nach dem Anschlagen der Saite zurückfallen kann. Er wird somit binnen kürzester Zeit für ein weiteres Anschlag freigegeben.

Die Hammermechanik-Tastatur bei E-Pianos

Die Hammermechanik-Tastaturen von E-Pianos sind komplett unterschiedlich zu diesen von akustischen Instrumenten. Aufgrund dessen stellen sich vor allem Anfänger häufig die Frage, ob mit einem E-Piano überhaupt der Klavieranschlag geübt oder gelernt werden kann. Optische oder elektronische Sensorsysteme lösen bei dem E-Piano den Ton aus und übermitteln in weiterer Folge die Anschlagdynamik an die Klangerzeugung. Es muss jedoch beachtet werden, dass die Hammermechanik nicht an der eigentlichen Erzeugung des Tons beteiligt ist.

Die Hammermechanik-Tastatur dient bei einem E-Piano vor allem dafür, dass das authentische Spielgefühl eines Flügels oder eines akustischen Klaviers hergestellt werden kann. Durch die Hammermechanik ist die Anschlagdynamik erst möglich. Aufgrund dessen stellt die gewichtete Tastatur ein sehr wichtiges Ausstattungsmerkmal dar.

Die Tastatur bei Hybrid Digitalpianos

Die Hammermechanik bei einem Hybrid E-Piano gleicht dieser von einem akustischen Piano. Eine Ausnahme stellt nur das Alpha Studio Piano dar. Dieses Instrument verfügt vollständig über eine Renner Mechanik. Dies bedeutet, dass sowohl die Tastatur als auch die Mechanik ganz gleich wie bei einem akustischen Klavier sind. Die Hammerköpfe schlagen nicht auf der Saite, sondern auf dem elektronischen Element auf. Dies löst den Ton aus und misst die Anschlagstärke. Durch dieses System kann eine sehr hochauflösende Kontrolle der Anschlagstärke gewährleistet werden.

Die platzsparende Konstruktion

Die Hammermechanik-Tastaturen von den E-Pianos sind grundlegend platzsparend konstruiert. In jeder Taste des E-Pianos befindet sich ein bewegliches Gewicht, welches den Saitenanschlag und die Hammerbewegung simuliert. Jede Konstruktion ist unterschiedlich komplex. Grundsätzlich gilt jedoch, je teurer das E-Piano ist, desto aufwendiger sind die Hammermechanik und die Tastaturen verbaut. Das Kawai MP11 SE ist das einzige Stagepiano, welches aufgrund der Tastatur ebenbürtig mit einem Hybrid E-Piano ist.

Die Korpusform der herkömmlichen Stagepianos ist im Normalfall niedriger als es bei dem Kawai MP11 SE der Fall ist. Weiters verfügt das Kawai MP11 SE über eine Hammermechanik, welche einem Flügel gleicht, sowie eine vollwertige Holztastatur. Kein anderes Stagepiano kann dieses Spielgefühl toppen.

Kleine Unterschiede, welche große Wirkungen entfalten

In den gehobenen Preisklassen der Hammermechanik-Tastaturen gibt es welche mit Counterweight und Druckpunktsimulation. Diese Tastaturen bieten dem Spieler eine feinere Kontrolle, im Bezug auf den Anschlag. In den Modellen Yamaha CLP-685 und Yamaha CLP-675 befindet sich eine gleiche hochwertige Grand-Touch-Tastatur, welche trotzdem einen deutlichen Unterschied im Bezug auf das Spielgefühl aufweist. Das Modell CLP-685 kann diese Verbesserung durch den Zusatz Counterweight erreichen.

Die führt nach sich, dass sich die Tastatur wesentlich komfortabler anfühlt. Allerdings muss bei so was die Preisstaffelung der einzelnen Hersteller genau beobachtet werden. Dies resultiert daraus, da die meisten E-Piano-Serien Zwischenschritte enthalten. So kann in der Preisstaffelung von aufeinanderfolgenden Instrumenten ein Gehäuse gefunden werden, welches sich zwar in den Zusatzfunktionen und der Lautsprecherbestückung unterscheiden lässt, aber dennoch identisch ist, was die Ausstattung mit der Hammermechanik oder der Tastatur betrifft. Bei folgenden Modellen ist dies der Fall:

  • Casio GP-400 und GP500,
  • Roland RP501R und RP102,
  • Kawai CA 78 und CA 98,
  • Yamaha CLP-625(GH3X) und CLP-635.

Die Hammermechanik bei Pianoforte

Das Pianoforte hat sich zu einem eigenen Instrument entwickelt, seitdem es die Hammermechanik gibt. Der Name zeigt auf, dass verschiedene Anschlagstärken benutzt werden können, um von piano bis forte zu spielen. Bevor die Hammermechanik erfunden wurde, gab es lediglich die Kielinstrumente, welche allesamt auf kein dynamisches Anschlagen ausgerichtet sind.

Der Unterschied zwischen Klavier und E-Piano

Die Unterschiede sind, wie wahrscheinlich bekannt, sehr groß. Das Prinzip, das durch die Taste ein Hammer bewegt wird, ist allerdings überall gegeben. Die Funktion der Hammermechanik ist bei E-Pianos dennoch anders. Dies resultiert daraus, da die Hauptaufgabe der Hammermechanik-Tastatur bei einem E-Piano diese ist, ein echtes Klavier im Anschlag zu simulieren.

Bildquelle Titelbild:

  • Dmitri Ma/shutterstock.com