Klavier spielen lernen – Grundlagen und häufige Fehler einfach erklärt

klavier spielen lernen

Das Klavier ist ein noch heute hoch geschätztes klassisches Instrument. In manchen Nationen gehört es zum guten Ton das Klavierspielen zu beherrschen. Doch auch in der modernen Pop-Musik werden Klavier-Kenntnisse im Gebrauch von Synthesizern benötigt. Klavierspielen ist also ganz und gar nicht altmodisch. Auch einfache Klavierstücke kommen immer mehr in Mode. Die Menschen erfreuen sich an der Einfachheit und Eleganz dieses zeitlosen Tasteninstrumentes.

Da ist es natürlich wunderbar, wenn man sein eigener Musiker sein kann und anstelle einer CD einfach selbst in die Tasten haut. Ob Klassik, Jazz, Pop oder Rock. Alles lässt sich auf dem Klavier performen. Vielen bekannten Hits liegt ein Klavierstück zugrunde. An Inspiration für das Klavierspielen mangelt es nicht. Der Respekt vor diesem Instrument ist jedoch groß.

Als Erwachsener noch Klavier spielen lernen?

Es gibt den Spruch: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.“ Doch das ist so nicht richtig. Das Gehirn ist im Grunde wie ein Muskel und kann trainiert werden. Deswegen lernen Kinder in der Schule auch ständig Lieder und Gedichte auswendig. Sie müssen das Lernen lernen. Wenn man also auch im Alter in Bewegung bleibt, sich neuen Situationen aussetzt und das Denken nicht immer anderen überlässt, dann bleibt der eigene Verstand und die Aufnahmefähigkeit bestehen.

Eines muss man allerdings verstehen: Erwachsene und Kinder lernen auf verschiedenen Wegen. Als ein erwachsener Neueinsteiger ist man jedoch nicht schlechter als ein Kind. Das eigene Gehirn funktioniert einfach nur etwas anders. Erwachsene lernen linear. Sie wollen erst verstehen und dann handeln.

Sie probieren die Dinge nicht mehr spielerisch aus. Ein Erwachsener baut beim Lernen vorwiegend auf seine eigenen bisherigen Erfahrungen auf. Man kann es kaum glauben, aber Erwachsene gelten im Vergleich zu Kindern als ungeduldiger.

Kinder sind viel kreativer als Erwachsene. Sie lernen sehr viel durch Versuch und Fehlschlag. Sie probieren viel mehr aus und sind spontaner. Das kommt ihnen beim Lernen sehr zugute. Es wird aber auch gesagt, dass das Gehör bei Kindern besser ist als bei Erwachsenen. Ältere Menschen sollten deshalb lieber auf das Klavier zurückgreifen, wenn sie ein neues Instrument lernen möchten.

Die Blasinstrumente bleiben der Jugend vorbehalten. Hier muss der Musikant viel sensibler auf Details reagieren, wofür ein gutes Gehör essentiell ist. Tasteninstrumente müssen hingegen nur gedrückt werden. Auf Sensibilität und Gefühl kommt es hier gar nicht so stark an.

Die häufigsten Fehler beim Klavier spielen lernen

Wenn sich die Fehler erst einmal eingeschlichen haben und zur Routine werden, ist es gleich doppelt so schwer sich diese wieder anzugewöhnen. Deswegen sollte der Einsteiger versuchen, gleich von Beginn an folgende Fehler zu vermeiden.

Falsche Haltung

Der Klavierspieler sollte weder zu dicht noch zu fern, weder zu hoch noch zu tief am Klavier sitzen. Eine falsche Haltung führt ausnahmslos zu Rückenschmerzen. Auch verspannte Schultern sind ein häufiges Resultat einer ungünstigen Körperstellung. Die Füße sollten parallel zueinander auf dem Boden ruhen. Die Haltung ist aufrecht aber bequem. Der Klavierspieler kann sich zur Hilfe vorstellen, dass er ein Buch auf seinem Kopf balanciert.

Die Arme sollten seitlich locker hängen können. Die Unterarme liegen parallel zum Fußboden. Der Klavierspieler sollte die Tasten problemlos erreichen können ohne die Arme ausstrecken zu müssen oder die Schultern hoch zu ziehen. Der Bauch sollte das Klavier jedoch auch nicht berühren. Dann sitzt man zu dicht. Eine Katze müsste problemlos auf dem Schoß des Musikanten liegen können.

Fehlende Routine

Zu Beginn ist die Motivation groß und der Übungsdrang riesig. Doch meistens flaut die Inspiration schnell wieder ab. Dranbleiben lautet die Devise. Regelmäßiges Üben garantiert langfristigen Lernerfolg. Vielleicht sind die ersten Schritte mühsam, weil man selbst einfach noch nicht besonders viel präsentieren kann.

Doch sobald die ersten Erfolge gefeiert werden, macht das Üben auch gleich viel mehr Spaß. Wenn der Anfänger bereits zum Warmmachen ein kleines Lied spielen kann, wirkt das sofort viel motivierender.

Zu langes Üben

Zu lange Übungs-Einheiten und der Versuch so viel wie möglich in einer Übung zu lernen, führt nicht selten zu verkrampften Fingern und Enttäuschung. In der Regel reichen bereits 15-30 Minuten täglich aus, um erste Fortschritte zu machen. Lieber mehrere kleine Übungs-Sessions in der Woche als eine einzige, die dafür mehrere Stunden dauert.

Häufig hilft es auch einfach eine Nacht über eine Übung zu schlafen und so manche motorischen Kniffe funktionieren am Tag darauf fast wie von selbst. Ruhepausen sind also auch ein wichtiger Bestandteil des erfolgreichen Lernens.

Keyboard/ E-Piano nicht in Reichweite und falsche Atmosphäre

Wenn das Instrument aus den Augen und aus dem Sinn ist, fällt es dem Anfänger deutlich schwerer am Üben dranzubleiben. Dann hinkt es bereits daran, das Instrument aus der Ecke zu holen oder aufzubauen. Deswegen sollte das Keyboard oder das E-Piano in einem hellen und zugänglichen Bereich aufgestellt werden, sodass es jederzeit gespielt werden kann.

Dann fällt es auch viel leichter in ein paar freien Minuten ‚einfach nur mal so‘ ein wenig rumzuklimpern. Dann macht das Klavierspielen gleich viel mehr Spaß. Zudem möchte niemand in einem dunklen Keller zwischen alten Kartons und verstaubten Sachen üben. Es sollte für eine entspannende und kreative Atmosphäre gesorgt werden.

Falsche Fingersätze

Viele machen insbesondere zu Beginn den fatalen Fehler und wollen sich einfach nur die Reihenfolge der Tasten einprägen, die gedrückt werden müssen. Da passiert es mitunter, dass sich die falschen Fingersätze angewöhnt werden, also die Tasten mit den falschen Fingern gedrückt werden. So eine Gewohnheit loszuwerden ist häufig sehr schwierig.

Es hat einen Grund, dass ein bestimmter Finger für jede Taste in einem Stück vorgesehen ist. Mit den falschen Fingern, kann dieses Stück mitunter einfach nicht schnell genug gespielt werden, oder es führt zu anatomisch-inkorrekter Haltung.